Die deutsche Schrift ist seit dem 16. Jahrhundert bekannt. Der Begriff “Alte deutsche Schrift” ist eigentlich ein Sammelbegriff für viele Schriftarten bis zum 20. Jahrhundert. Grundsätzlich muss in Druckschrift und Schreibschrift unterschieden werden.
Druckschriften waren z.B. die Schwabacher oder die Fraktur. Beides sind sogenannte gebrochene Schriften, bei denen die Bögen eines Buchstabens ganz oder teilweise gebrochen sind (deutlich sichtbare Richtungswechsel bei der Strichführung). Die Schwabacher war vom späten 15. bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts die vorherrschende deutsche Schrift. Die Fraktur übernahm ihren Platz und blieb bis ins 20. Jahrhundert.
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Schreibschriften begegnet man hauptsächlich bei amtlichen Schriftstücken oder Dokumenten. Dazu zählen insbesondere die Deutsche Kanzleischrift (bis ins 19. Jahrhundert), die Deutsche Kurrent (18. und 19. Jahrhundert), die Deutsche Schreibschrift (Anfang 20. Jahrhundert) und die Sütterlinschrift (ab 1928). Urkunden, Berichte, Protokolle, Rechnungen, private Aufzeichnungen und eben auch Kirchenbucheinträge sind in der Regel mit Schreibschriften verfasst. Groß- und Kleinschreibung ist oft nicht zu unterscheiden. Eigennamen sind meist hervorgehoben. Seit Nutzung des Gänsekiels als Schreibwerkzeug (17. Jahrhundert) beherrschen auch Schwünge, Schnörkel und Bögen das Schriftbild. Ab dem 17. Jahrhundert kam die Schreibschrift auch leicht in die nach rechts gerichtete Schräglage. Im 18. Jahrhundert werden die Buchstaben miteinander verbunden.
Auch die Rechtschreibung lässt oftmals zu wünschen übrig aus heutiger Sicht. So findet man oftmals statt einem “k” ein “ck”, statt einem Konsonanten zwei und überflüssige Bindestriche. Auch wird häufig mit Abkürzungen gearbeitet, deren Entschlüsselung oft Mühe bereitet. Manche Satzstellungen klingen aus heutiger Sicht eher holprig und unverständlich. Und manchmal werden auch Sprachen miteinander gemischt, das Lateinische wird beispielsweise oft dem Deutschen hinzugefügt.
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