Die Schreibweise des Familiennamens änderte sich im Laufe der Zeit. So sind Durhenn, du Rhin, Durhin, Durin, du Rhein, Durhein, Thürein bis hin zu Durein bekannt.
Durein ist heute ein sehr seltener Name in Deutschland. In den Telefonbüchern Deutschlands tauchen nur sehr wenige Anschlüsse in drei Gebieten Deutschlands auf.
Die Namensherkunft könnte tatsächlich von “du Rhin” sein, also “vom Rhein”. Das deckt sich mit dem Hinweis, dass einige Dureins höchstwahrscheinlich Fischer waren, die den Rhein als Jagdgebiet nutzten. Auch in Frankreich ist der Name vereinzelt zu finden, hauptsächlich im elsässischen Gebiet.
Im “Verklaerend Woordenboek van de Familienamen in Belgie en Noord-Frankrijk” von Dr. Frans Debrabandere wird zum Namen Durin und Durein folgendes erwähnt: Beinamen, Abkürzung für dur (= hart, streng), 13. Jahrhundert: Jehans Durins, Grafschaft Artesië (Nordfrankreich).
Das “Dictionaire étymologique des noms de famille et prénoms de france” von Albert Dauzat spricht von Durin als Familienname, ursprüngliche Herkunft wäre das Departement Pas-de-Calais, innerhalb dessen sich auch die Grafschaft Artesië befindet. “du rin” ist demnach ein Ausdruck für “eine Region an einem Bach” bzw. für “ein Haus nahe einem Bach”. In Südfrankreich wäre es eine Abkürzung für dur (= hart).
Eine Herkunft vom französischen hugenottischen Familiennamen Durand erscheint ausgeschlossen.
In der Pfalz ist der Name Durein zum ersten Mal im Kirchenbuch Bellheim zu lesen. Dort steht geschrieben, dass der Schuhmachermeister Johann Jacob Durhin am 17. November 1725 seine Frau Johanna Margaretha Susanna Sauer in Germersheim geheiratet hat. Das ist wohl auch das erste Auftauchen eines Dureins in der Pfalz.
Das Ehepaar ließ sich in Bellheim nieder und bekam gemäß Kirchenbuchaufzeichnung mindestens 10 gemeinsame Kinder. Der vermeintlich Erstgeborene Eberhard Wolfgang Durein wurde am 15. Dezember 1726 ebenso in Bellheim geboren. Vermutlich nach der Geburt ihres jüngsten Sohnes zogen die Dureins nach 1750 noch einmal um, diesmal in das benachbarte Hayna. Dort starb Johann Jacob Durhin 1779, seine Frau ebenso 1784, beide wurden sie 78 Jahre alt.
Der Großteil der Kinder von Eberhard Wolfgang Durein wanderte nach Amerika aus. Die meisten anderen Kinder und Kindeskinder von Johann Jacob Durhin und seiner Frau blieben in der Pfalz und siedelten in Bellheim und Umgebung sowie in Lingenfeld und Mechtersheim an.
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Die Pfalz wurde im Zuge des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) nahezu vollends verwüstet. Karl I. Ludwig, Kurfürst der Kurpfalz von 1648 bis zu seinem Tod 1680, war beim Volk sehr beliebt, da er nach dem Dreißigjährigen Krieges viel für den Wiederaufbau der Kurpfalz und für deren wirtschaftliche Förderung leistete. Um den starken Rückgang der Bevölkerung auszugleichen, schickte der Kurfürst Boten in die benachbarten Länder Württemberg, Bayern, Tirol sowie in die Schweiz und lockte mit Grundbesitz und Steuerfreiheit in der Kurpfalz. Diese Aktion hatte Erfolg, wie aus entsprechenden Dokumenten überliefert ist.
Johann Jacob Durhin ist höchstwahrscheinlich am 3. August 1700 in Beeden an der Saar (heute ein Stadtteil von Homburg) geboren. Seine Taufpaten waren Jean Jacob Adolf zu Beeden und Vernique Carlé (Vater ist Jacob Carlé zu Beeden). Möglicherweise ist auch er noch dem Ausruf Karl I. Ludwigs gefolgt. Möglicherweise hat es aber auch andere Gründe, dass ein Schuhmacher seine Heimat verlässt, um im für die damalige Zeit doch recht weit entfernten Germersheim seine Frau kennenzulernen und in Bellheim neue Wurzeln zu schlagen.
Johann Jacob wird im Kirchenbuch Homburg noch mit dem Namen “Durhin” versehen, im Kirchenbuch Bellheim ist er als “du Rhein” erwähnt. Seine Kinder wurden bereits auf die Namen „Durein“ oder “Thürein” gekürzt.
Ein gewisser Ludwig Dhurhenn wird 1542 zum ersten Mal in Saarbrücken genannt. Es ist schlussendlich nicht vollends erwiesen, dass Ludwig Dhurhenn ein Vorfahre der Dureins ist. Aber sollte Johann Jacob Durhin tatsächlich aus Beeden stammen, so gäbe es aus etymologischer Sicht starke Tendenzen zu einer Verbindung zu Dhurhenn.
Vermutungen zur Herkunft der Durhenn/du Rhin/Durein gehen demnach in Richtung Flandern oder Frankreich (Metz und das heutige Departement Pas-de-Calais). Aber auch das elsässische Gebiet ist nicht ausgeschlossen. In diesem Fall wäre die Vermutung einer Herkunft von Johannes Jacob Durhin aus Beeden im Saarland vermutlich entkräftet.